(Teilweise Auszüge aus "Episcopalis est Zeuln" von Msgr. Rüdiger Feulner)
Da es im Mittelalter keine eigenen Feuerwehren gab, war bei einer Feuersbrunst folgendes zu beachten: Wer das Feuer als erster wahrnimmt, soll sogleich zur Kirche laufen und unter Feurio-Rufen
die große Glocke
läuten. Sofern man das Feuer nicht von selber sieht, soll man den Brandort ausschreien. Daraufhin haben alle Dorfgenossen und deren Angehörige mit vollen Eimern und Schäfflein an der Feuerstelle
zu erscheinen. Niemand darf ohne Wasser zugegen sein. Das Löschen erfolgt unter dem Kommando der Dorfmeister, die mit den größeren Gemeindefeuereimern anrücken. Jeder soll bei den
Löschungsarbeiten sein Bestes geben. Wer nicht unverzüglich zum Brandort eilt bzw. nicht tatkräftig beim Löschen hilft, wird schwer bestraft, den Verlust der Gemeinrechte nicht ausgeschlossen.
Bereits seit etwa 1820 wurde ein gemeindliches Löschkorps vorgehalten, dem alle arbeitsfähigen Zeulner Männer angehörten, welches sich allerdings im Notfall nicht als effizient erwiesen hatte, da viele ihrer Präsenzpflicht nicht nachkamen.
Am 17. März 1889 wurde dann auf amtliches Betreiben des Lichtenfelser Bezirkamtmanns Heinrich Mesert († 1898) hin im Zeulner Rathaus zur allgemeinen Brandbekämpfung die „Freiwillige
Feuerwehr Marktzeuln“ gegründet.
Als erster Vorstand wurde der damalige Bürgermeister Leonhard Partheymüller (1888–1922) nominiert. Erster Kommandant wurde Johann Hofmann, dem 1908 Johann Hotzelt folgte. Erster
Spritzenmeister
war Heinrich Stark. 57 Zeulner Männer waren der Feuerwehr als Gründungsmitglieder beigetreten, die fortan vierteljährlich Löschübungen abzuhalten und zuvor jeweils im Rathaus zu logistischem
Unterricht zusammenzukommen hatten. Als Löschgerät stand die bereits 1836 gekaufte gemeindliche Feuerlöschspritze zur Verfügung, die zunächst in einem abgeschlossenen Verdeck zwischen Rathaus
und
Brauhaus untergebracht war.
1912 wurde das Feuerwehrgerätehaus am Mühlenweg errichtet. Als Feuersignal diente ein bestimmtes Läuten der großen Kirchenglocke. Der wichtige Dienst der Brandbekämpfung der Freiwilligen
Feuerwehren zur Sicherheit der Allgemeinheit wurde durch die staatlichen Behörden massiv unterstützt und erfuhr obrigkeitlicherseits große Anerkennung.
Nicht von ungefähr fungierten die Zeulner Bürgermeister Jahrzehnte lang als Vorstände der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Freiwillige Feuerwehr Marktzeuln erhielt am 6. Mai 1944 eine neue hochwertige Benzinmotorpumpe als Feuerlöschgerät. Das Feuerwehrgerätehaus befand sich seit 1912 am Mühlenweg. Am 24.
September 1961 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Marktzeuln eine neue Feuerlösch-Motorspritze mit der Modellbezeichnung TS 8/8.
Am 12. März 1972 wurde für die Freiwillige Feuerwehr Marktzeuln unter ihrem Vorstand Josef Neder ein neues Feuerlöschautomobil gekauft, das 1974 mit Funkalarmierung ausgestattet wurde.
Im Frühjahr 1980 ging die Marktgemeinde Marktzeuln daran, einen eigenen gemeindlichen Bauhof mit zwei Stellplätzen für die beiden Feuerwehrfahrzeuge unmittelbar neben dem Leichenhaus zu errichten.
Vom 25.05.-27.05.1984 feierte die "Feuerwehr Marktzeuln" ihr 160-jähriges Bestehen.
Als Anlass hierzu wurde ein Schreiben des Königlichen Landgerichts Lichtenfels an den Magistrat der Stadt Zeuln aus dem Jahr 1820 genommen, in welchem über Zahl und Zustand des Feuerwehrwesens zu berichten war. In der amtlichen Erwiderung 1821 war die Rede von einer großen Spritze, drei erfahrenen Zugführern und einer Mannschaft von 36 erprobten Mannen.
In den Jahren 1993 bis 1995 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Marktzeuln an der Zettlitzer Straße dann ein neues großzügiges Gerätehaus, welches am 15.09.1995 offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden konnte.